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Channel: Kommentare zu: Schwachstellen des Roland Berger-Treuhandmodells
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Von: Manos Triantafillou

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Beide Vorschlaege gehen zunaechst auf der Basis voellig falscher Gegebenheitein aus was die Vermoegenswerte des griechischen Staates anbetrifft. Diese werden allein was den Immobilienbesitz anbetrifft offiziell auf ca. 300 Mrd. Euro beziffert und zwar handelt es sich dabei um die vom gr. Fiskus festgelegten mindestwerte (objektiven Werte) auf deren Basis die Immobiliensteuer jeweils z.B. im privaten Bereich errechnet wird. Die jeweils laufenden Markt- bzw. Handelspreise liegen in der Regel nicht selten doppelt so hoch und in vielen Faellen noch hoeher.
Der Markt- oder Handelswert wuerde demnach bei ca. 600 Mrd. Euro liegen. Hinzu kaemen die Assets betreffend die Beteiligungen des gr. Staates an verschieden bereits zum Teil privatisierten Unternehmen, wie z.B. die Public-Power-Corporation (PPC od. in Gr.DEI) und eine Reihe anderer, deren Aktien, ebenso wie die der PPC, bereits an der gr. Boerse gehandelt werden. Insgesamt sind 13 Unternehmen mit Staatsbeteiligung an der gr. Boerse vertreten. Der gr. Staat hat Beteiligungen an weiteren 35 Unternehmen, die nicht an der gr. Boerse vertreten sind. Es gibt darunter Unternehmen die voellig unter staatlicher Kontrolle liegen, wie z.B. die mit den groessten roten Zahlen seit vielen Jahren operierende gr. Eisenbahn (OSE) aber auch andere die unter einem vernuenftigen management durchaus gewinnbringend operieren koennten. Alle diese Assets des gr. Staates und insbesondere betreffend die Unternehmen deren Aktien an der gr. Boerse gehandelt werden, u.a. auch div. Banken, koennten in guten Boersenzeiten durchaus mindestens 30 Mrd. Euro einbringen. Wenn man dabei beruecksichtigt, dass allein der Wert des Immobilienbesitzes aller Unternehmen an denen der gr. Staat beteiligt ist bei ca. 30 Mrd. Euro geschaetzt wird kann man sich vorstellen, dass der o.g. Wert im Grunde nur einen Mindestwert darstellt.

Mein Vorschlag, den ich bereits mit entspr. Schr. v. 11-09-2010 dem gr. Ministerpraesidenten G. Papandreou und dem damaligen gr. Finanzminister G. Papakonstantinou zukommen liess lautet wie folgt:
1)Die gr. Regierung sorgt schnellstens dafuer, dass ueber eine neu zu gruendende staatliche Holding die bisher von drei Staatsunternehmen (Aktiengesellschaften) mit nur geringen Einnahmen verwalteten staatlichen Immobilien mit dem Ziel der groesstmoeglichen Mieteinnahmen verwertet werden. Dazu muessten diese drei Aktiengesellschaften (KED AE (AG) mit 71.000 Immobilien, E.T.A. AE (AG) mit einer Reihe touristischer Immobilien und Anlagen und die staatliche Aktiengesellschaft die die Gebaeude und Sportanlagen verwaltet, die angesichts der Olympiade von 2004 errichtet wurden) als Tochtergesellschaften in diese Holding einbezogen werden. Die Verwertung kann sowohl durch die Unterbringung der eigenen stattlichen Verwaltung oder der Gemeinde- und Bezirksverwaltungen geschehen, wodurch die Mieten die derzeit und seit Jahren vom gr. Staat, von Gemeinden und Bezirken des Landes an Private Eigentuemer entrichtet werden, so an diese Holding fliessen. Weiterhin koennten all diese Immobilien auch an griechische und auslaendische Firmen langfristig (z.B. f. 30 oder bis zu fuenfzig Jahre) vermietet werden mit dem Ziel nicht nur der groesstmoeglichen Mieteinnahmen, sondern auch der Investitionen die von diesen Unternehmen (Mietern), z.B. fuer die Errichtung groesserer Hotels oder sonstiger touristischer Anlagen sowie auch fuer Investitionen im Energiebereich (Solarenergie) etc., realisiert werden. Diese schnellstmoegliche Verwertung all dieser Immobilien wuerde in absehbarer Zeit, u.U. innerhalb eines Jahres, es moeglich machen die langfristigen Einnahmen dieser Holding durch diese Verwertung zu errechnen.
2) Ausser den o.g. drei staatlichen Aktiengesellschaften, die all diese Immobilien seit ihrer Gruendung verwalten, werden auch alle Beteiligungen des gr. Staates an den o.g. uebrigen Unternehmen in diese neue staatlichen Holding einbezogen.
3) Vor der Gruendung oder im Rahmen der Gruendung dieser Holding bestellt die gr. Regierung zwei international anerkannte Institute sowie ein griechisches, die Gemeinsam den Handelswert all dieser Immobilien bewerten. Wie bereits oben erwaehnt, schaetze ich den Handelswert allein der staatlichen Immobilien auf mindestens 600 Mrd. Euro. Dazu kaeme der Wert aller Beteiligungen an verschiedene Unternehmen deren tatsaechlicher oder realistischer Wert ebenfalls ermittelt werden koennte.

4) Die gr. Regierung bestellt bei mindestens drei international “angesehenen” grossen Banken (“wenn es solche noch gibt”), u.a. z.B. die Deutsche Bank, eine Amerikanische und eine Franzoesische oder Britische und einer grossen griechischen Bank, z.B. die Griechische Nationalbank, die Einfuehrung dieser Holding in die Frankfurter Boerse mit dem Auftrag einen Aktienanteil in Hoehe von 25% an alle moeglichen Investoren die ein Interesse haben zu verkaufen. Dies koennten Banken, Versicherungsgesellschaften, Rentenanstalten etc. sowie auch Privatinvestoren, wie z.B. Griechen die in aller Welt leben und Ihr Geld langfristig sicher in gr. Immobilien investieren wollen, die auch eine gute Dividende in Form o.g. erwarteten und bereits errechneten Mieteinnahmen jaehrlich ausschuetten.
Bei der ganzen Aktion koennte der von der EU-Kommission zur technischen Unterstuetzung der gr. Regierung entsandte Herr Horst Reichenbach (Taskforce) mit seinen Mitarbeitern sehr mit Rat und Tat
die gr. Regierung unterstuetzen.

5) Ziel der ganzen Aktion: Staatseinnahmen in Hoehe von Mindestens 150 Mrd. Euro in relativ kurzer Zeit.
Dadurch koennte erstens das gr. Haushaltsdefizit sofort gleich auf null abgebaut werden. Weiterhin sollte dann die gr. Regierung, durch umgehende Realisierung aller notwendigen Massnahmen, insbesondere auf der Seite der Staatsausgaben, aber auch in gleichem Masse was die drastische Bekaempfung der riesigen Steuerhinterziehung und der Korruption anbetrifft, dafuer sorgen, dass nie wieder Neuverschuldung durch Haushaltsdefizite vorkommt.
Ferner sollte ein grosser Teil dieses Betrages sowohl fuer staatliche Infrastruktur-Investitionen, als auch fuer Privatinvestitionen durch entsprechende Finanzierungsanreize und Subventionen in bestimmten Bereichen eingesetzt werden, dies neben entsprechenden Steueranreizen.
Ein weiterer grosser Teil dieses Geldes koennte fuer den Rueckkauf griechscher Staatsanleihen zu den laufenden Preisen des Sekunderen Marktes, natuerlich auf freiwilliger Basis, Verwendung finden.

6) Weiterer Vorteil: Der gr. Staat behaelt eine Aktienmehrheit von 75 %, wobei die o.g. 25 % der Aktien an eine sehr grosse Zahl von Investoren verkauft werden, wodurch die Aktienmehrheit des gr. Staates weiterhin verstaerkt wird.
7) Wenn es juristisch und aktienrechtlich moeglich ist und natuerlich mit dem Einverstaendnis der gr. Regierung und der Troika (EU-Kommission, EZB und IWF) , koennten z.B. auch Besitzer griechischer Staatsanleihen, diese mit einem haircut von 50 % gegen solche Aktien austauschen, wodurch sie langfristig durch den erwarteten Anstieg des Immobilienwertes und somit u.U. der Aktien selbst, einen grossen Teil ihrer Verluste wieder zurueckgewinnen koennen, ausser der o.g. Dividende.
Voraussetzung dafuer ist natuerlich auch, dass dieser Austausch von den Rating-Instituten nicht als default erachtet wird.

Mein o.g. Schreiben an den Gr. Ministerpraesidenten beinhaltet eine Reihe weiterer Vorschlaege auch in Bezug auf die Nutzung der riesigen Bodenschaetze Griechenlands (Erdoel, Erdgas, Gold, Uran, Nickel, etc.), aber auch was die Bekaempfung der Steuerhinterziehung und die Korruption anbetrifft.

Ich bekam sowohl vom gr. Ministerpraesidenten als auch vom damaligen Finanzminister ein lakonisches Dankschreiben und das war alles.

Stattdessen wird im Rahmen der Realisierung oder Teilrealisierung der von der Troika zwingend vorgeschriebenen Sparmassnahmen das Land und insbesondere die Bevoelkerung des Landes regelrecht ruiniert.


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